Die Schlafsituation, wenn ein Baby in die Familie kommt ist oft ein umstrittenes Thema auch unter den Eltern. Auch bei uns gab es dazu vor der Geburt unterschiedliche Meinungen. Mein Freund wollte nicht, dass unser Zwerg mit ins Ehebett kommt, er meinte da kriegen wir ihn nicht mehr raus und er hätte Angst sich drauf zu legen. Ich konnte mir schon vorstellen ihn mit ins Bett zu nehmen, war aber einverstanden, ihn nachts ins Beistellbett zu legen. Zumindest sagte ich das erstmal ;) mein Freund war beruhigt und ich dachte mir, die Zeit wird zeigen, was für uns am besten funktioniert. Und genau so war es… Da wir nach der Geburt eine Woche in der Kinderklinik waren, schlief unser Zwerg hauptsächlich auf meiner oder Papas Brust, da wir ihm den Klinikaufenthalt so angenehm wie möglich machen wollten. Als wir nach einer Woche nach Hause kamen, hatte er sich daran gewöhnt. Außerdem genoss ich das kuscheln mit ihm sehr und mein Freund legte keinen Wiederspruch ein. Außerdem spürte ich so oft bevor er weinte, dass er Hunger hatte und konnte ihn anlegen, bevor er meinen Freund weckte. Er konnte durchschlafen und arrangierte sich mit der Familienbett Situation.
Mit einem hatte mein Freund recht: so schnell bekommen wir den Zwerg nicht mehr aus unserem Bett. ABER: wollen wir das überhaupt noch?
Inzwischen haben wir uns ein Bett bauen lassen, welches eine Liegefläche von 2,40 Meter Breite und 2 Meter Länge hat. Wir haben 2 unterschiedlich hohe Matratzen, da wir die große erst noch ersetzen wollen und somit ist die Gefahr nicht da, dass mein Freund auf unseren Zwerg rollt. Wenn wir die neue Matratze haben schauen wir weiter. Natürlich mussten wir uns Gedanken machen, wie wir das Bett sichern, damit der Zwerg nicht raus fällt, Aber Decken aufrollen und an den Rand legen hat bisher gereicht. Mein Freund fragt ab und zu wie lange ich wohl denke, dass wir mit Kind im Bett schlafen werden, darauf kann ich ihm keine Antwort geben, denn wir lassen es auf uns zu kommen, wann unser Sohn bereit ist allein zu schlafen.
Ein Aspekt der mir dabei sehr wichtig ist zu erwähnen ist folgender: Kinder kommen mit einem einzigartigen und ungestörten Urvertrauen auf die Welt. Ob dies so bleibt liegt an ihren Erfahrungen, die sie auf der Welt machen. Es gab eine Zeit, in der das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ empfohlen wurde, dort wurde geschrieben, man solle die Kinder schreien lassen, dann würden sie lernen, auch allein zu schlafen und nicht immer ihren Willen zu bekommen. Furchtbar wenn ihr mich fragt, denn damit passiert nur eins: Das Kind hat einen Grund warum es weint und nach der Mama oder dem Papa ruft. Kommt man diesem Rufen nicht nach, verliert das Kind sein Vertrauen in die Eltern und darin, dass seine Wünsche erfüllt werden. Es ist auf sich allein gestellt und flüchtet sich in seine Traumwelt. Es gibt auf und resigniert. Für meinen Geschmack ist das kein erstrebenswerter Gedanke. Ich möchte, dass mein Sohn keine Angst hat ins Bett zu gehen, sondern dass er weiß, dass ich immer für ihn da bin. Wenn ich nicht neben ihm liege, komme ich, wenn er ruft. Nachts ist mir das schneller möglich, wenn er bei mir schläft und auch das ist ein Grund, warum ich den Familienbett Gedanken mag.
Seit ein paar Tagen merke ich, dass unser Sohn ruhiger schläft, wenn er nicht mehr unter meiner Decke liegt (vorher hat er den Schlafsack verweigert). Also habe ich angefangen, ihm einen Schlafsack anzuziehen und mich etwas von ihm weg zu legen. So sind die Zeiten in denen er schläft ohne zu stillen deutlich länger geworden. Ich kann mehr Stunden am Stück schlafen und bin ausgeruhter. Trotzdem kann ich mich jederzeit mit einem einzigen Blick oder meiner Hand versichern, dass alles in Ordnung ist. Wäre mein Sohn nicht da, würde ich dafür aufstehen müssen. Ein eindeutiger Vorteil für mich, denn diese Sicherheit lässt mich besser schlafen. Zum Stillen muss ich mich im Zweifel nur umdrehen, ich schlafe sofort weiter, unser Sohn muss nicht erst weinen, damit ich ihn höre und mein Freund wird nicht wach und ist morgens fit für die Arbeit.
Jetzt fragt ihr euch bestimmt, ob ich euch das Familienbett empfehlen würde. Da bin ich ehrlich und sage: NEIN! Diese Entscheidung muss jeder individuell treffen. Kein Erwachsener ist gleich, jedes Kind ist anders und deshalb probiert es einfach aus, was für euch das Richtige ist.
Wir sind uns inzwischen einig, dass wir es jederzeit wieder machen würden und auch bei eventuellen weiteren Kindern nicht zögern würden, sie mit ins Familienbett zu nehmen. Vielleicht müssten wir anbauen, aber das geht bestimmt ^^
Zweisamkeit im Bett gibt es halt nicht mehr, wer damit leben kann, das Liebesleben aufs Sofa, oder sonst wo in die Wohnung zu verlagern, der kann getrost das Familienbett ausprobieren.
Wir sind froh und glücklich mit dieser Situation und wünschen euch fröhliches Gruppenkuscheln :-)
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