Hallo und Guten Morgen, so beginnt bei uns der Tag.....
Kindergarten ist immer wieder ein wichtiges Thema und beschäftigt viele Eltern sehr. Auch wir hatten uns unsere Gedanken gemacht und als Erzieherin, hatte ich klar im Kopf, dass ich unseren Sohn nicht zu früh weg geben möchte. Trotzdem kam nun der Zeitpunkt nach dem 2. Geburtstag, wo auch wir mit der Eingewöhnung starten wollten.
Die Kita hat ein offenes Konzept und betreut Kinder von 2-6 Jahren. Ich finde das Konzept bis heute sehr schön, weil die Kinder wählen können, in welchen Raum und zu welchen Erziehern sie gehen möchten. Trotzdem sind wir dort an unsere Grenzen gekommen und ich berichte euch nun warum.
Unser Sohn freute sich jeden Tag darauf mit mir zum Kindergarten zu gehen, solange ich ihn dort begleitete. Seine Bezugserzieherin mochte er und er ging auch mit ihr mit in einen anderen Raum, solange ich das Gebäude nicht verlies. Ich war für ihn der sichere Hafen, zudem er jederzeit zurückkehren konnte. Für ihn brach aber eine Welt zusammen, als ich den Kindergarten verlies. Wir hatten 3 Tage ein Kind Zuhause, was nur noch nach Sicherheit suchte und Mama und Papa nicht mehr aus den Augen lies. Er wachte Nachts panisch auf und weinte und rief uns. Das zerbrach uns das Herz... unser Sohn sollte doch gern in den Kindergarten gehen. Den Tag danach lies ich ihn Zuhause und nach dem Wochenende suchte ich das Gespräch mit der zuständigen Erzieherin. Wir verkürzten die Trennungszeit und sie versprach mich anzurufen, sobald er sich unwohl fühlte... die Reaktion war nicht so stark wie vorher, aber immernoch schlimm.
Nach 16 Tagen brachen wir ab... manch einer mag meinen, das wäre überstürzt, aber ich möchte euch erklären wieso wir so entschieden haben und warum es für uns genau richtig war.
Die Einrichtung ist recht groß und unser Sohn war noch nie fremd betreut. Es waren einfach zu viele Eindrücke für ihn. Außerdem sind die meisten Kinder über 3 Jahre und die 2 jährigen haben fast alle ältere Geschwister in der selben Einrichtung, an denen sie sich orientieren können.
Jeder Raum wird von anderen Erziehern betreut, um also woanders spielen zu können, hätte unser Sohn zu allen Erziehern eine gute Bindung aufbauen müssen. Das ist für einen 2 jährigen und ca 6 Erzieherinnen ziemlich schwierig.
Wir haben unseren Sohn also wieder zu Hause gelassen und wir werden wohl noch etwas Zeit brauchen, um die Erfahrungen zu verarbeiten.
Wir werden natürlich nicht als Stubenhocker Zuhause sein, sondern nach Alternativen für die Vormittage suchen. Trotzdem möchte ich euch zeigen, dass auch ein Schritt zurück der richtige Weg sein kann. Wir können nie wissen, wie etwas letztendlich funktioniert, deshalb ist es auch immer eine Option seine Meinung und den Plan zu ändern.
Was ich euch damit mitgeben möchte:
1. Nicht jedes Konzept passt zu jedem Kind
2. Seine Meinung ändern ist nicht schlimm sondern stark.
3. Hört auf euer Gefühl und nicht auf Theorien, denn ovr kennt eure Kinder am besten.
Und nun wünsche ich euch, dass auch ihr die (nur für euch) richtige Entscheidung treffen könnt. Ob nun bei der Kita Auswahl oder später bei der Schulauswahl. Bitte denkt nur daran, dass diese Erfahrungen uns fürs ganze Leben prägen werden.
Viel Kraft euch, beim durchsetzen eurer Vorstellungen, denn nicht immer finden alle eure Entscheidungen gut. Kämpft für eure Kinder, sie werden es euch danken.